AB 2014 Sommer Importieren nach Asien - page 11

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SIA
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RIEFING
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Ihre Ansprechpartner für Direktinvestitionen in Asien
Fabian Knopf
Senior Associate
Fabian.Knopf@
dezshira.com
Fabian studierte Internationales Management an der
HFU Business School und der Northwest University
in China. Neben seiner Beratungstätigkeit in unserer
Shenzhener Niederlassung, ist er Gastdozent an der
Peking University HSBC Business School und spricht
auf verschiedenen internationalen Konferenzen. Seine
fachlichen Schwerpunkte liegen in Strukturierungen,
Compliance in Steuern und Recht sowie Personalwesen,
vorallem in China und Hongkong, aber auch in Indien
und den ASEAN Ländern.
Silke Neugebohrn
Senior Associate
Silke.Neugebohrn@
dezshira.com
SilkeverfügtübereinedeutscheRechtsanwaltszulassung
und einen Masterabschluss im Wirtschaftsrecht. Vor
ihrem Eintritt bei Dezan Shira & Associates arbeitete
sie als Unternehmensjuristin mit den Schwerpunkten
Vertragsrecht und Compliancefragen vor allem im
Rahmen von Beschaffungen. Als Senior Associate
in unserem Pekinger Büro berät sie insbesonde
unsere deutschen Kunden bei Strukturierungen
und Restrukturierungen und weiteren Steuer- und
Rechtsfragen, die sich im Zusammenhang mit der
Investitionstätigkeit in China ergeben können.
Ist Ihr Unternehmen bereit für
den Handel mit Vietnam?
– Von Dezan Shira & Associates
Für Importe nach Vietnam bieten sich zwei verschiedene
Geschäftsmodelle an.
Repräsentanz
Eine Repräsentanz ist das einfachste undgünstigsteGeschäftsmodell.
Sie bietet sich an, wenn ausländische Unternehmenmit einer lokalen
Importgesellschaft für den eigentlichen Import zusammenarbeiten,
und die Repräsentanz unterstützend tätig ist durch Aktivitäten
wie Marketing, Kontaktpflege mit bestehenden Distributoren und
AbnehmernundAusbaudesVertriebsnetzes sowieQualitätskontrolle.
EineRepräsentanzagiertalsverlängerterArmihresMutterunternehmens
und hat innerhalb Vietnams keinen Rechtsstatus. Der Repräsentanz
ist die Ausübung von gewinnbringenden Geschäftstätigkeiten im
Land untersagt. Daher kann es nur indirekt mit vietnamesischen
Unternehmen interagieren. Vorteilhaft ist, dass für eine Repräsentanz
keine Kapitalzufuhr erforderlich ist und schlicht nach finanziellem
Bedarf Geldmittel übertragen werden können. Unternehmen, die
beabsichtigen, eine Repräsentanz zu gründen, müssen mindestens
ein Jahr alt sein. ImGegensatz zu anderen Ländern in der Region sind
Repräsentanzen inVietnam ferner dazu ermächtigt, vietnamesische
oder ausländische Beschäftigte auf direktem Wege einzustellen.
Während die Gründung und Unterhaltung einer Repräsentanz
relativ einfach ist, ist ihr Handelsspielraumdoch stark eingeschränkt.
Trotz ihrer Nachteile entscheiden sich ausländische Unternehmen
jedoch oft für eine Repräsentanz als ersten Schritt in den
vietnamesischen Markt, da dies ihnen ohne größere Investition
Einblicke in die Wirtschaftssituation des Landes ermöglicht.
Nur eine geringe Mitarbeiterzahl ist notwendig, um Abnehmer
ausfindig zu machen und um eine Qualitätskontrolle
durchzuführen. Solange die Kosten gering gehalten werden
und ihre Aktivitäten im Einklang mit der Ausrichtung des
Mutterunternehmens stehen, gibt es keine bessere Alternative.
Viele ausländische Unternehmen verwenden eine Repräsentanz,
um Büros vor Ort anzumieten, lokale Mitarbeiter anzuwerben
und Arbeitsvisa für ihre ausländische Belegschaft zu erhalten.
Handelsgesellschaft
Haben Unternehmen vor, in Vietnam Import- und Exportaktivitäten
sowie Vertrieb im Inland (z.B. Einzelhandel, Großhandel oder
Franchising) durch ihre eigene Tochtergesellschaft durchzuführen,
ist die am häufigsten gewählte Methode die Gründung einer
ausländisch investierten Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(GmbH) in Form einer Handelsgesellschaft. Grundsätzlich ist
die Gründung einer Handelsgesellschaft nicht sehr kostspielig
und kann für ausländische Investoren sehr hilfreich sein, indem
verschiedene Aktivitäten wie Import, aber auch Beschaffung und
Qualitätskontrolle, Einkauf und Export möglich sind.
Eine GmbH kann, anders als eine Repräsentanz, Gewinne generieren
und Rechnungen in vietnamesischen Dong ausstellen. Desweiteren
haften die Inhaber nur in Höhe ihrer Kapitaleinlage. Eine GmbH
ist ebenfalls berechtigt, lokale Mitarbeiter einzustellen. Einen
Mindestbetrag für das Stammkapital gibt es nicht. Jedoch erwarten
die Behörden von ausländischen Investoren als Stammkapital einen
Betrag, der in Bezug auf Umfang und Art des geplanten Projektes
angemessen ist. Bei der Gründung in einigen Geschäftsbereichen
wie Bankenwesen, Immobilien oder Prüfungsdienstleistungen kann
jedoch einMindestkapital vorgeschriebenwerden. Eine GmbH kann
einen oder mehrere – maximal 50 – Gesellschafter haben. Sowohl
Unternehmen wie auch Einzelpersonen können als Investoren in
Frage kommen.
Handel und Vertrieb ist immer noch ein sensibler Sektor für
ausländische Investoren. DerGründungsprozess kanndaher zwischen
vier und sechs Monaten vomZeitpunkt der Antragseinreichung bei
den Behörden bis zur Ausstellung der Geschäftslizenz betragen.
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